Der Sächsische Angelclub Schönborn Dreiwerden e.V. feierte 2006 das 50. Jahr seines Bestehens. Diese Zeit war bei Ihnen reich an Ereignissen. Vieles wurde gemeinsam unternommen und jeder Einzelne hat daran seine eigenen Erinnerungen und ganz sicher auch unterschiedliche Wertungen des Geschehens.
1956 fanden sich einige Freunde des Angelns zusammen und bildeten eine eigene Betriebsgruppe des Volkseigenen Betriebes Papierfabrik Dreiwerden.
Um als Angelgruppe weiter bestehen zu können, lösten Sie sich damals von der Papierfabrik und gründeten am 31. Mai 1990 den Sächsischen Angelclub Schönborn-Dreiwerden. Am 3. Juli erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister beim Kreisgericht Hainichen.
1991 beschloss die Mitgliederversammlung deshalb einige Satzungsänderungen. Seitdem sind Sie als gemeinnütziger Verein für den Umweltschutz und die Reinhaltung von Luft und Wasser zuständig.
1993 nahmen Sie erstmals Kontakt mit uns auf. Mit gemischten Gefühlen reiste eine Handvoll Angler von Sachsen nach Baden-Württemberg. Sie wussten damals nicht, wie Sie bei uns empfangen werden, Der Empfang durch die Hügelsheimer Angler war aber herzlich, ehrlich und von solcher Wärme, wie Sie ihn zur damaliger Zeit nicht beschreiben konnten. Lediglich mit fremden Dialekt kam es anfangs Schwierigkeiten und manche Gelegenheit zum Schmunzeln.
Schnell entstanden Freundschaften, wurde Tobinambur, die Spirituose, die Ihnen den Atem raubte, getrunken. Die Querelen die es damals zwischen den jeweiligen Dachverbänden gab spielten aber unter uns keine Rolle.
Im Frühjahr des nächsten Jahres weilten dann erstmals wir Hügelsheimer Angler in Sachsen. Sichtlich beeindruckt hat das herrliche Zschopautal, wenngleich das ständige Auf und Ab für die unsere flachgewohnten Beine doch erst gewöhnungsbedürftig war. Aber den tiefsten Eindruck hatte die Klettertour im Erbstollen „alte Hoffnung“.
Das Schützen– und Vereinsfest 1994 in Seifersbach läutete einen neuen Abschnitt der Vereinsleben Beider ein. Angeregt und mit der Unterstützung aus Hügelsheim, besonders des Ehepaares Linda und Gerhard Frank, wagten Sie sich erstmals an die Bewirtung eines kleinen Festzeltes. Der gebackenen Fisch kam bei den Besuchern gut an. 14 Tage später besuchten Sie das Spargelfest in Hügelsheim. Überwältigend waren für Sie die vielfältigen Aktivitäten der ortsansässigen Vereine und Gewerbetreibenden, aber auch die große Schar der Gäste aus nah und fern, welche durch die Straße flanierten.
Der 1. Oktober 1994 steht für ein ganz besonderes Ereignis in den Vereinsgeschichten. In der Gaststätte „zur Hängebrücke“ in Kockisch besiegelten Rudolf Rieger und Uwe Barth, die damaligen 1. Vorsitzenden, im Beisein beider damaliger Bürgermeister Dieter Rückle und Udo Treyße und vieler Vereinsmitglieder mit Ihrer Unterschrift eine Partnerschaftsurkunde, als auch die Festigung der deutschen Einheit im Kleinen.
Davon sollten Impulse zur Verständigung und Freundschaft für alle noch Zögernden ausgehen. Als Partnerschaftsgeschenk erhielten die Sachsen, sprachlos vor Überraschung, von uns ein kleines Festzelt überreicht, über welches im Vorfeld als „etwas achtbeiniges“ oder „zwei Schweine“ gemunkelt worden war.
Am nächsten Tag machte man gemeinsam eine Rundreise durch Sachsen um uns Württembergern das Land näher zu bringen. Alle waren sich sicher, dass Sie wieder einen Besuch dorthin machen würden und so war es auch bis heute noch. Seitdem bestehende Kontakte wurden durch Schriftwechsel und gegenseitige Besuche ständig gepflegt und vertieft.
Als Beispiel kann man wohl einer der schönsten Ausflüge in der Geschichte, nämlich zur 20-Jährigen Partnerschaft am Kriebsteinsee in 2014 bezeichnen.